Der Morgen am Mt. Walker beginnt kühl, aber sonnig. Wir genießen die Sonne beim Kaffee. Nachdem wir den Camper gepackt haben, starten wir zu unsrem heutigen Tagesziel - die tropische Ostküste von Queensland.
Wir fahren wieder über die Hughenden Muttaburra Rd Richtung Norden zurück. In Hughenden tanken wir den Camper erneut randvoll. Nun geht es auf dem Flinders Hwy immer Richtung Osten.
Noch begleitet uns offenes Buschland. Der trockene Bush verändert sich immer mehr zu grünem Baumbewuchs. Auch gewinnen wir auf den nächsten 109 Kilometern kaum merklich immer an Höhe. Die Strecke hat nur wenige Kurven. Kilometerlang geht es immer gerade aus. Wir fahren auf die ersten Ausläufer der Great Dividing Range zu.
Kurz vor den ersten Bergen erreichen wir die Grenze des White Mountains NP. Es gibt kein Hinweisschild. Der Flinders Hwy führt einfach durch den Nationalpark hindurch. Wir halten auf der linken Seite der Strecke an einem Parkplatz, welcher gerade noch außerhalb des White Mountains NP liegt.
Durch das Setzen des Haken's in der Check-Box wird diese Auswahl in der Karte angezeigt.
Außerdem bestimmt diese Auswahl auch den Inhalt der GPS-Daten des Gesamt-Downloads.
Als Datei-Typ der GPS-Daten können im nächsten Schritt 'KML-Datei' oder 'GPX-Datei' zum Download ausgewählt werden.
Auch einzelne Routen oder Orte können über das Symbol hinter dem entsprechenden Eintrag heruntergeladen werden.
Vom Anfang des Parkplatzes am Flinders Hwy an der westlichen Grenze des White Mountains NP führt uns ein Track Richtung Norden. Dieser Track ist die Sawpit Gorge Lookout Rd. Er wird auch als Poison Valley Rd genannt. Als Parkbesucher kann man aber nicht mehr bis zum Poison Valley fahren. Man erreicht nur noch die Canns Camp Creek Camping Area mit dem Auto. Ab hier ist das Befahren der Poison Valley Rd maximal per Fahrrad erlaubt. Und so wird der Track eben oft nur noch als Sawpit Gorge Lookout Rd geführt.
Wir folgen der Sawpit Gorge Lookout Rd für insgesamt 9 Kilometer. Der unbefestigte Track ist schmal, aber gut befahrbar. Nach 4,5 Kilometern kreuzt der Track einer Versorgungsstrecke für eine Stromleitung.
Nach nun insgesamt 5,8 Kilometern gabelt sich der Track. Die eigentliche Poison Valley Rd führt nun geradeaus weiter bis zur Canns Camp Creek Camping Area. Wir halten uns hier halb rechts Richtung Sawpit Gorge Lookout. Ab hier gibt der Weg immer wieder schöne Motive zum Fotografieren.
Nach insgesamt 7,8 Kilometern trifft die Sawpit Gorge Lookout Rd wieder auf die Versorgungsstrecke für die Stromleitung. Hier halten wir kurz und können nach wenigen Metern Fußweg einen ersten Blick in ein Tal des White Mountains NP werfen. Dieser ist aber nicht besonders eindrucksvoll.
Der Weg führt uns nun immer entlang der Versorgungsstrecke. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir den Sawpit Gorge Lookout. Hier genießen wir das Farbspiel der umliegenden Felsformationen zwischen fast weiß und ockergelb. Dabei sind wir die einzigen Besucher.
Nach der Rückfahrt auf der Sawpit Gorge Lookout Road treffen wir wieder auf den Flinders Hwy. Nach knapp 5 Kilometern Richtung Osten kommen wir am Parkplatz der Burra Range Rest Area an. Der Burra Range Lookout wird auch als Ju Ju`s Lookout genannt.
Der Burra Range Lookout liegt direkt am Highway. Vom Parkplatz gelangt man sofort auf ein großes, abgerundetes Felsplateau. Wir laufen bis an den Rand der weißgrauen bis ockergelben Felsfläche. Der Burra Range Lookout bietet einen hervorragenden Weitblick über den White Mountains NP in Richtung Süden der Great Dividing Range. Überall schimmern durch den lichten Wald die hellen Felsen hindurch. In vielen Bereichen erheben sich die abgerundeten Felsen über die Baumkronen.
Wir setzen uns bei einer Felsaussparung und lassen das Panorama auf uns wirken. Der Burra Range Lookout ist häufiger im White Mountains NP besucht als sein Vorgänger, der Sawpit Gorge Lookout. Davon zeugen auch jede Menge Gravuren im Fels auf dem Plateau.
Gegen 12:15 Uhr sind wir wieder auf dem Flinders Hwy Richtung Osten unterwegs. Wir fahren etwas über 130 Kilometer, bis der Highway durch Charters Towers führt. Hier verlassen wir die Strecke und fahren in die City der alten Goldgräberstadt. Wir biegen nach links in die Gill Street ein. Hier parken wir unseren Camper.
Rund um das westliche Ende der Gill Street befindet sich das historische Zentrum von Charters Towers. Hier gibt es noch sehenswerte Gebäude aus der wohlhabenden Goldgräberzeit vor dem ersten Weltkrieg zu bewundern. Die Architektur der Fassaden zeugt noch heute vom damaligen Reichtum der Stadt.
Ob all diese Gebäude noch aus dieser Zeit stammen? Einige der Fassaden wirken auf uns, als wären diese nur nachträglich vorgebaut. Andere sind wohl tatsächlich historisch. Uns ist es Egal. Wir genießen einfach den Charme der "guten alten Zeit". Wir schlendern durch das Zentrum, halten hier und da mal an einem Geschäft an. Zwischendurch essen wir in einem einfachen chinesischen Schnellrestaurant zu Mittag.
Nach etwa 90 Minuten sind wir wieder zurück an unserem Auto und brechen auf.
Der Flinders Hwy führt uns quer durch die Great Dividing Range, immer weiter Richtung Osten. Es geht kaum merklich, aber beständig bergab. Die Landschaft wird immer hügliger. Es gibt immer mehr größere Bäume. Es wird auch immer grüner.
Nach 150 Kilometern wird es Zeit für eine kleine Pause. So suchen wir nach einem Abzweig vom Highway in die grüne Natur. Wir finden die Calcium Road. Wir biegen hier nach links ab und fahren 500 Meter, bevor wir rasten. Die Calcium Road führt weiter in den namensgebenden Ort Calcium. Der Ort hat kaum Einwohner und hat vermutlich seinen Namen wiederum vom dahinterliegenden Bergbau.
Kurz nach 16:00 Uhr fahren wir weiter. Nach etwa 40 Kilometern treffen wir auf die erste Ausfahrt nach Townsville. Da wir nicht ewig durch die Vororte zuckeln wollen, umfahren wir Townsville erst einmal südlich auf der Southern Port Rd. Diese führt uns nach der Brücke über den Ross River erst am Hafen vorbei und dann relativ schnell durch die City von Townsville. Wir lassen Townsville in Richtung Cape Pallarenda hinter uns.
Nach insgesamt etwa 430 Tageskilometern haben wir nun die tropische Ostküste von Queensland erreicht.
In der Abenddämmerung fahren wir der Cape Pallarenda Rd immer der Küste entlang. Diese Straße folgen wir für rund 6 Kilometer. Zu unserer rechten Seite liegt das Meer. Einmal können wir das Wasser direkt sehen, ein anderes Mal nur das Grün der zwischen liegenden Parkfläche. Wir suchen nach einem Platz für die Nacht. Immer wieder gibt es dort kleine Parkplätze. Jedoch ist auf jedem per Verkehrsschild das Campen verboten.
Als wir am Ende der Cape Pallarenda Rd angekommen sind, haben wir nur einen Platz unterwegs gesehen, wo kein Verbotsschild stand. Dieser war zwar nicht sonderlich schön, jedoch nahe dem Wasser der Rowes Bay. So drehen wir um und schlagen unser Nachtlager dort auf.
Da es schon dämmert, gehen wir unverzüglich zum endlos scheinenden Strand. Hier spazieren wir durch den weichen Sand. Der Blick über die große Bucht verwöhnt uns mit den warmen Farben des Abends. In der Ferne sehen wir die Silhouette von Magnetic Island. Am Südlichen Ende der Bucht sehen wir noch einige Häuser von Townsville vor dem 286 Meter hohen Hausberg Castle Hill.
Nach dem Spaziergang, legten wir uns recht bald zur Ruhe. Wir wollten keinerlei Aufmerksamkeit wegen Wild-Campen erregen. Immer wieder halten Autos auf dem Parkplatz. Jedes Mal hoffen wir, dass uns hier keine Behörde noch heute Nacht verjagt. Die Autos parken. Immer steigt ein einzelner Mann aus dem Wagen und verschwindet durch die Büsche Richtung Strand. Das Spiel wiederholte sich bis in die späten Abendstunden. Vermutlich haben wir uns für die Nacht einen beliebten Platz der Schwulen-Szene ausgesucht. Glücklicherweise ist nach Mitternacht dann Ruhe, sodass wir dann auch gut schlafen.