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Am Morgen gab es, wie immer, ein knappes Frühstück an unserem Camp bei Cossack. Da der Platz nicht sehr ansprechend war, beschränkte sich unser Aufenthalt an diesem Ort nur auf das Nötigste. Nach Morgentoilette, Frühstück und Packen des Campers brachen wir auf. Wir fuhren rund 12 Kilometer bis Katherine.
Das erste und wichtigste Ziel in Katherine war eine Australia Post. Hier kauften wir Briefmarken. Gabi hatte am Vortag einige Postkarten gekauft und diese am Abend an die lieben Verwandten und Bekannten geschrieben. Normalerweise senden wir so etwas elektronisch per WhatsApp oder E-Mail. Aber eine echte Postkarte aus Papier mit handgeschriebenen Worten von der anderen Seite der Erde aus dem Outback von Australien ist doch noch etwas Besonderes. Schließlich erhält man so etwas nicht jeden Tag.
Wir schlenderten nun noch ein wenig auf der Hauptstraße von Katherine und erledigten noch kleine Besorgungen. Die Hauptstraße von Katherine ist der Stuart Highway und als Durchfahrtsstraße durch den letzten größeren Ort tief in das Herz des Outbacks sind hier auch die meisten Geschäfte gelegen.
Gegen 10:00 Uhr starteten wir dann Richtung Katherine Gorge in den Nitmiluk National Park. Nach etwa 30 Kilometern auf asphaltierter Strecke kamen wir eine halbe Stunde später auf dem Parkplatz nahe des Nitmiluk Visitor Center am Katherine Gorge an.
Durch das Setzen des Haken's in der Check-Box wird diese Auswahl in der Karte angezeigt.
Außerdem bestimmt diese Auswahl auch den Inhalt der GPS-Daten des Gesamt-Downloads.
Als Datei-Typ der GPS-Daten können im nächsten Schritt 'KML-Datei' oder 'GPX-Datei' zum Download ausgewählt werden.
Auch einzelne Routen oder Orte können über das Symbol hinter dem entsprechenden Eintrag heruntergeladen werden.
Für die geplante Tageswanderung am Katherine Gorge packten wir auf dem Parkplatz nun unsere Rucksäcke. Außer einer Kleinigkeit zum Essen war das Wichtigste ausreichend zu Trinken. Unterwegs auf der geplanten Strecke gibt es zwar hier und da vereinzeln Behälter mit Trinkwasser, die von der Parkverwaltung bereit gestellt und aufgefüllt werden, jedoch wollten wir uns darauf nicht verlassen. Zudem kennt man nicht die Qualität. Wir nahmen ca. 10 Liter an Getränken mit, da wir den größten Teil des Tages in prallem Sonnenschein auf 20 Kilometern und rauen Wegen unterwegs sein werden.
Folgende Route stand auf dem Plan:
Wir starteten mit der Wanderung gegen 10:30 Uhr auf dem Parkplatz des Katherine Gorge. Der Baruwei Loop Walk führte uns für die ersten etwa 700 Meter vorbei am Nitmiluk Visitor Center und am Bootsanleger bis zu einem Aufstieg. Für die nächsten 300 Meter ging es steil bergauf, bis wir nach einem kurzen Abstecher nach links am Baruwei Lookout ankamen.
Der Baruwei Lookout bietet mit einer festen Plattform den ersten Einblick in den ersten Gorge entlang des Katherine River. Hier verweilten wir für einige Zeit und genossen den schönen Ausblick über die Landschaft.
Nach dieser kurzen Rast folgten wir dem Baruwei Loop Walk weiter bergauf, bis wir nach etwa 400 Metern zur linken Seite auf ein kleines Gebäude mit Wassertanks zur rechten Seite für die Versorgung des Campingplatzes unten am Parkplatz trafen. Am Häuschen ist auch an der Außenwand ein kleines Waschbecken angebracht, welches auf den Karten der Parkverwaltung als Trinkwasserquelle gekennzeichnet ist. Als wir den Wasserhahn öffneten, blieb er jedoch trocken. Da waren wir glücklich, dass wir unsere eigenen 10 Kilo Trinkwasser den Berg hinauf geschleppt hatten.
Direkt nach den Wassertanks gibt es noch einen schönen Platz im Schatten einiger Bäume, an dem man noch einen tollen Ausblick vom Plateau nach unten über den Start der Wanderung und weit in die dahinterliegende Landschaft hat. Da wir beim Aufstieg mächtig ins Schwitzen gekommen sind, machten wir hier noch einmal kurz Halt. Wir setzten uns auf einen Baumstamm und ließen uns von der erfrischenden, leichten Brise im Schatten abkühlen.
Gut erholt, wanderten wir weiter auf dem Baruwei Loop Walk. Ab hier war der Weg für Versorgungsfahrzeuge befahrbar, also ein breiter Track. Nach 1,4 Kilometern trafen wir dann auf den Abzweig zu den Southern Walks, welche tief ins Hinterland führen. Hier verließen wir den Baruwei Loop Walk.
Am Abzweig zu den Southern Walks gab es eine kleine Bank im Schatten. Hier rasteten wir noch einmal kurz und tranken genügend, bevor wir uns in der Mittagshitze auf den Weg machten.
Im Anschluss folgten wir dem Yambi Walk für 400 Meter bis zum nächsten Abzweig. Hier bogen wir nach links auf den Windolf Walk ab. Er ist der erste Teil des Waleka Walk. Der Windolf Walk ist zwar noch so breit, dass er mit einem Fahrzeug befahren werden kann, ist aber sehr rau und kaum gepflegt.
Wir folgten dem Windolf Walk. Der Weg ist in einer Felslandschaft eingebettet, welche immer wieder von grünen Inseln durchbrochen wird. Dabei sind die meist roten Felsen nicht scharfkantig, sondern durch Verwitterung über lange Zeit abgerundet worden. Somit bietet der Windolf Walk abwechslungsreichere Einblicke, als andere Trails durch Buschlandschaft mit eher gleichbleibender Vegetation.
Nach 1,8 Kilometer, kurz vor Ende des Windolf Walk, trafen wir auf den Abzweig nach links zur Southern Rockhole und bogen ab.
Der Southern Rockhole Walk führte uns anfangs in westlicher Richtung über felsigen Untergrund. Zu unserer rechten Seite lag die tiefe Schlucht der Southern Rockhole. Wir passierten dabei zwei tiefe Einschnitte in den Fels, welche Regenwasserzuflüsse zur Southern Rockhole sind. Nach etwa 300 Metern kamen wir am Abstieg in die Schlucht der Southern Rockhole.
Hier trafen wir überraschend auf eine komfortable Treppe nach unten. Früher musste man hier die Felskante für ca. 10 Meter auf unsicheren Tritten herunterklettern. In der Schlucht unten angekommen, folgten wir dem nun schattigen Southern Rockhole Walk Richtung Katherine River im saftigen Grün.
Nach etwa 100 Metern gutem Trampelpfad änderte sich der Untergrund massiv. Ab hier mussten wir über immer größere Felssteine klettern. Nach knapp weiteren 100 Metern kamen wir schweißgebadet an der Southern Rockhole an. Wenn man der Schlucht ca. 200 Meter weiter über die großen Steine folgt, kommt man unten im Katherine Gorge direkt am Katherine River raus.
Hier wollten wir eigentlich baden, jedoch war das Wasser von Algen total grün und auch der Wasserstand war extrem tief. Der Wasserfall selbst führte nur noch wenige Tropfen Wasser. Die Southern Rockhole ist laut Kartenangaben der einzige Ort auf den gesamten südlichen Tracks, an dem man sicher vor Krokodilen baden kann. Somit genossen wir, jeder sitzend auf einem eigenen großen Stein, den Anblick der Rockhole mit dem Fall bei einer kühlenden Brise im Schatten der tiefen Schlucht.
Der Southern Rockhole Walk endet eigentlich erst knapp 200 Meter weiter am Ufer des Katherine River. Unser Ziel war aber nur der Wasserfall mit dem Pool der Southern Rockhole. Den Katherine River erreicht man nur mit noch mehr klettern über große Steine und Felsbrocken. Da wir von unserem nächsten Ziel einen viel besseren Ausblick auf den River haben sollten, ersparten wir uns diese Anstrengung.
Nach etwas Erholung ließ sich Gabi den Spaß nicht nehmen, in die Felskannte neben dem Wasserfall zu klettern. Auf dem Foto kann man sie in der Mitte der rechten Flanke entdecken. Im Anschluss brachen wir zu dem 500 Meter langen Rückweg auf dem Southern Rockhole Walk auf.
Nachdem wir aus der Southern Rockhole wieder hinauf gewandert sind, waren wir zurück am Windolf Walk. Hier bogen wir links Richtung Pat`s Lookout ab. Nach etwa 100 Metern trafen wir dort ein.
Wir waren erst einmal überwältig von dem so grandiosen Ausblick. Wir blieben einfach nur für längere Zeit stehen, um diesen ersten Eindruck zu verarbeiten. Diesen Anblick des Pat`s Lookout, wie im Foto, sieht man in fast allen Dokumentationen oder Touristenführern zum Outback im Northern Territory. Um ihn aber selbst zu sehen, muss man sich diesen hart erwandern. Zur linken Seite, direkt unterhalb des Pat`s Lookout, sieht man auch die Nebenschlucht, durch die der Southern Rockhole Walk zum Katherine River führt.
Der Pat`s Lookout liegt auf einem etwa 15 Meter hohen Felskliff direkt oberhalb des Katherine River. Er bietet eine fantastische und weite Aussicht in beide Richtungen hinein in die tiefe Schlucht des Katherine River. Das zugängliche Schluchtensystem des Katherine River ist in 9 Schlucht-Bereiche aufgeteilt. Hier befinden wir uns fast am Ende der Schlucht 1, oder auch englisch 'first Gorge'.
Der Pat`s Lookout bietet entlang einer ca. 30 Meter langen Felskante viele Sitzmöglichkeiten auf steinernen Absätzen. Nach den ersten Eindrücken suchten wir uns, jeder getrennt, einen dieser Sitzplätze aus. Wir sogen die Landschaft förmlich in uns auf und genossen den faszinierenden Pat`s Lookout. Hier verweilten wir knapp eine halbe Stunde, bevor wir zum nächsten Ziel aufbrachen.
Die Wanderung zum Jedda`s Rock Lookout führte uns erst einmal zurück auf den Windolf Walk. Nach nur etwa 30 Metern zweigt dann nach links der Waleka Walk Richtung Jedda`s Rock ab. Achtung, der Abzweig ist kaum auszumachen, da dieser Weg kaum benutzt wird und auch die Markierungen nur spärlich an Zweigen auszumachen sind.
Nachdem wir auf dem Waleka Walk eingebogen sind, hatten wir unterwegs immer wieder große Mühen, dem Pfad richtig zu folgen. Das ging vermutlich schon Vielen vor uns so, denn an mehreren Kurven des Tracks führten auch immer wieder Trampelpfade von suchenden Vorgängern geradeaus. So sind wir dann auch das eine oder andere Mal in einer „Sackgasse“ geendet und mussten zurück oder Querfeldein, um auf den eigentlichen Waleka Walk zurück zu kehren. Der von uns bewanderte Teil des Waleka Walk ist ein schmaler, steiniger und rauer Trampelpfad in dicht bewachsenen Busch.
Insgesamt wanderten wir um die 900 Meter, bis wir am Jedda`s Rock Lookout eintrafen. Der Jedda`s Rock Lookout liegt etwa 25 Meter oberhalb auf einer senkrecht in den Katherine River abfallenden Felskante. Er befindet sich am Anfang des zweiten Gorge.
Auch hier am Jedda`s Rock Lookout verbrachten wir einige Zeit. Wir genossen den Ausblick in die tiefe Schlucht. Hier fallen zu allen Seiten des Katherine River fast senkrechte Felswände direkt bis ins Wasser. Nur hinter den Kurven der Schlucht sind innenseitig kleine Sandbänke zu sehen, auf denen auch kleine Bäume und Büsche wachsen.
Wir starteten den Rückweg vom Jedda`s Rock Lookout aus gegen 15:20 Uhr über den weiterführenden Waleka Walk. Dieser Weg führte uns anfangs parallel und oberhalb einer Nebenschlucht. Auch hier war der eigentliche Pfad nur schwer auszumachen. Am Ende der Nebenschlucht konnten wir dem Waleka Walk dann gut folgen.
Nach etwa 1,7 Kilometern steiniger und rauer Wanderung trafen wir in einer Schlucht auf eine Kreuzung. Hier führt der Waleka Walk weiter geradeaus, hinaus aus der Schlucht. Nach links biegt man ab in den Butterfly Gorge und nach rechts geht es zurück auf den Yambi Walk.
Wir hatten eigentlich geplant, noch den 1,5 Kilometer langen Butterfly Gorge Walk bis hinunter zu Katherine River zu laufen. Jedoch war es mittlerweile schon 16:30 Uhr. Der Abstecher in den Butterfly Gorge würde mindestens eine gute Stunde dauern. So entschlossen wir uns, direkt den Rückweg zum Auto fortzusetzen, damit wir noch im Hellen auf dem Campingplatz Zeit für unsere Bedürfnisse haben werden.
So wanderten wir in der Schlucht 170 Meter Richtung Yambi Walk. Hier, an diesem Abzweig, steht eine Trinkwasser-Tonne, die von der Parkverwaltung für die Wanderer bereitgestellt und befüllt wird. Da wir genügend Wasser dabei hatten und auch nicht unbedingt dieses Wasser trinken wollten, nutzten wir davon nur ein wenig Wasser zur Abkühlung im Gesicht und über unsere Köpfe.
Danach ging es rechts ab, weiter zurück über den Yambi Walk in westlicher Richtung. Ab hier wurde der Weg deutlich besser. Es ging auch fast nur noch bergab, außer zweier seichter Steigungen. Der Weg ist auch breit genug für ein Fahrzeug der Parkverwaltung. Nach ca. 2 Kilometern kamen wir am Abzweig zum Windolf Walk vorbei, den wir am Vormittag unserer Tagestour genommen hatten. 400 Meter weiter trafen wir wieder auf den Baruwei Loop Walk, auf dem wir am Anfang gestartet waren. Wir liefen nun den 1,7 Kilometer langen Rest des Loops zurück zu unserem Camper auf dem Parkplatz. Die gesamte Wanderung war über 15 Kilometer lang.
Von der Sonne und dem rauen Track ausgemergelt, waren wir um 17:30 Uhr zurück auf dem Parkplatz des Katherine Gorge. Es fühlte sich aber trotzdem gut an.
Wir buchten uns nun auf dem daneben liegenden Nitmiluk Gorge Caravan Park ein. Der großflächige Platz bietet ausreichend Auswahl an einzelnen Stellplätzen im Schatten großer Bäume. Wir suchten uns einen Platz ganz hinten, damit wir in Ruhe nächtigen konnten.
Als Erstes nutzen wir die Möglichkeit einer richtigen Dusche. Wir wuschen uns den Schweiß und Stau von der anstrengenden Tageswanderung am Katherine Gorge ab. So kamen allmählich die Lebensgeister zurück.
Als Nächstes wuschen wir unsere benutzte Kleidung in einer richtigen Waschmaschine. Bei den sanitären Einrichtungen gab es, unter Anderem, Münzwaschmaschinen.
Langsam machte sich der Hunger bemerkbar. Nun fehlte nur noch eine richtige Mahlzeit. Das Restaurant mit Außengastronomie war verlockend. Wir hatten aber am Morgen in Katherine schnell verderbliche Lebensmittel für den heutigen Abend gekauft, die noch heute verwertet werden müssten. Um diese nicht wegwerfen zu müssen, verzichteten wir auf den Restaurantbesuch.
Auch der beschattete Pool des Nitmiluk Gorge Caravan Park war verlockend. Wir waren nach dem anstrengenden Tag und allen nötigen Erledigungen auf dem Campingplatz jedoch einfach zu platt und damit zu bequem, um uns noch dahin zu schleppen. Somit gingen wir zeitig zu Bett und schliefen wie ein Stein bis zum nächsten Morgen.